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On_line 70 Min.
Choreografie: Anet Fröhlicher
Komposition: Abdullah Benabdallah
Bühne & Fotografie: Reto Emch
Lichtdesign: Stephan Haller
Tanz: Nadine Barth
Bella La Paloma
Anja Preuss
Anna Natt
Raphaela Stern
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ON_LINE__

Premiere 2009, Düsseldorf, Tanzhaus NRW

Die Tanzinszenierung „on_line__“ widmet sich thematisch der Substanz Kokain, der in der westlichen urbanen Business- und Lifestylewelt am weitest verbreiteten Modedroge. Deren Konsum ist verboten, aber die Substanz ist das Öl im Getriebe von Erfolg und Macht. Die Individuen sind smart und makellos aufgemacht und wirken gleichzeitig abstossend. Der Höchstleistung folgt der Zusammenbruch, die verschobene Wahrnehmung seines Selbst, ungebremste Exaltiertheit, leere Verschrobenheit, Egomanie, fehlende Empathie. Es herrscht latente Absturzgefahr. Die Substanz pusht die Motorik der Körper, rastlose Bewegungen, Anspannung bis zur Bewegungslosigkeit, eifrige Tätigkeit bis zur Erschöpfung, die möglichst schnell wieder überwunden werden muss: das weisse Pulver hält die Leute auf Trab.

Die Bühneninstallation mit vier laufenden Waschmaschinen versinnbildlicht diese Rastlosigkeit. Die Körper der Tänzerinnen durchlaufen einen Waschgang von Zuständen. Die laufenden Waschmaschinen als Metapher für den ununterbrochenen Online-Status, die Trommel der Maschine vergleichbar mit dem Hirn eines Menschen. Die Waschmaschinen als Plattformen der Broker, Laufstege der Models, Podeste für verschrobene Persönlichkeiten. Die Dynamik von „kick and crash“ als Puls für den Tanz.


Bei diesem Projekt arbeitet el contrabando mit E.L.F von Abdullah Benabdallah zusammen. E.L.F steht für Electro-Flamenco, für die künstlerische Verbindung zwischen Flamenco und elektronischer Musik. Melodiöse Passagen der Flamencomusik werden durch minimalistische, repetitive Kompositionsstrukturen ersetzt. Atonale synthetische Klänge führen vom typischen Stimmungsbild der Flamencomusik  weg, hin zu einem futuristischen Klangteppich, in den Geräusche und Töne der Waschmaschinen eingewoben werden. Die Rhythmen dieser Maschinengeräusche verflechten sich mit den Rhythmen des Flamenco.

Die Inszenierung wird von Lichtprojektionen begleitet, Projektionen von Linien in verschiedenen „Aggregatszuständen“. Die Linien erinnern an Börsenperformances, Hirnstrom-Messungen, Puls-Diagramme – ein Subkommentar. Die Projektionen werden vom Lichtdesigner Stephan Haller während der Aufführung live generiert und manipuliert. Kameras liefern Bildmaterial von der Bühne, welches als Sublayer auf die Projektionen Einfluss nimmt. Die Projektion ist on_line_.



On_line__ ist die Weiterentwicklung der Choreografie „Bolero della Borsa“.